Das einzigartige Schicksal der erstgeborenen Tochter

Das sogenannte "Eldest Daughter Syndrome" (die meist parentifizierte, erstgeborene oder die einzigen Töchter in der Familie sind), ist keine klinisch-psychologische Diagnose, aber bezeichnet eine Reihe von emotionalen und psychologischen Merkmalen, die häufig bei erstgeborenen Töchtern in Familien beobachtet werden. Diese Töchter erleben oft eine einzigartige familiäre Dynamik, die ihre Persönlichkeitsentwicklung und ihre Beziehungen prägt und beeinflusst.

Dieses “Syndrom” hat je nach Kultur und Familiendynamik auch ganz unterschiedliche Nuancen, wie etwa, wenn du die erstgeborene und älteste Tochter einer Migrantenfamilie bist, wie ich. Die Last wird dadurch nur größer.

Dank Social Media können wir einander als Gleichgesinnte oder “Schicksalsgenossinnen” finden, Erfahrungen austauschen und uns gegenseitig supporten. Früher, als es noch kein Social Media gab, sah ich Verwandte oder Freundinnen in ähnlichen Situationen, ich wusste, ich war nicht alleine damit.

Aber es schien einfach “normal” und nicht nennenswert. Mir selbst gegenüber fragte ich mich schon immer “Warum?” oder “Warum immer ich?”. Wieso ausgerechnet ich als erstgeborene Tochter auf die Welt kam und was dahinter steckte, habe ich dank Karma Astrologie letztendlich herausgefunden.

Psychologische Charakteristika: Zwischen Perfektionismus und Verantwortung

Erstgeborene Töchter stehen oft unter dem Druck, hohe Erwartungen zu erfüllen und die Vorbildfunktion für jüngere Geschwister zu übernehmen. Sie neigen dazu, sich selbst hohe Standards zu setzen und können dadurch anfälliger für Stress und Angst sein. Natürlich auch für Nervenzusammenbrüche und Rebellionen, versteht sich, wenn man mal wieder Dampf rauslassen muss - was alle anderen Familienmitglieder leider nie verstehen. Mit dieser Rolle kann man sowohl “das brave Mädchen” der Familie sein, als auch das “schwarze Schaf” und der Sündenbock.

Perfektionismus, ein starkes Verantwortungsbewusstsein und ein intensives Bedürfnis nach Anerkennung sind charakteristisch für sie. Diese Merkmale können in der Kindheit und Jugend zu einer Reihe von Herausforderungen führen, aber auch zur Entwicklung von bemerkenswerten Fähigkeiten und Stärken beitragen.

Als Kind möchte man aber einfach nur ein Kind sein können, wie jedes andere auch, was leider den ältesten Töchtern einfach nicht zustand und sie daher ein Leben lang begleitet.

Emotionale Aspekte und Beziehungen: Die komplexe Welt der erstgeborenen Tochter

Emotional gesehen entwickeln erstgeborene Töchter gewollt oder ungewollt eine enge und komplexe Bindung zu ihren Eltern, insbesondere zur Mutter. So wie die Sailor Kriegerinnen in Sailor Moon versuchen die Erde zu beschützen, so scheinen erstgeborene Töchter ihre Familie zu beschützen. Diese tiefe Verbundenheit ist sowohl eine Quelle der Stärke, als auch ein Potenzial für Konflikte.

Sie werden konditioniert, von klein auf autark zu leben und hyper-unabhängig zu sein, haben aber dennoch eine starke, emotionale Kodependenz zu einem ihrer Elternteile, weil sie sich immer erhoffen, endlich gesehen, verstanden und auch geliebt zu werden.

Gerade wenn die Pubertät an der Tür klopft und spätestens in der Adoleszenz, wenn das Bedürfnis nach Unabhängigkeit und Selbstfindung wächst, werden die emotionalen Wunden tiefer und tiefer.

Die Rolle als "zweite Mutter" für jüngere Geschwister wird nämlich immer deutlicher. Man möchte mehr emotionale Sicherheit (die man dann evtl. im Außen sucht), Freiheiten und vor allem mehr Raum für Privatsphäre - die scheinen aber für diese Töchter nicht zu existieren.

Zudem werden sie nicht nur von den eigenen Eltern oder besonders der eigenen Mutter vernachlässigt, sondern sie vernachlässigen auch selbst ihre emotionalen und psychologischen Bedürfnisse, ohne es zu merken.

Auswirkungen auf das spätere Leben: Berufliche Ambitionen und persönliche Herausforderungen

Später führt das, insbesondere in romantischen Beziehungen oder in Freundschaften erneut für die Wiederholung genau jener Muster: Sie bemuttern alles und jeden, obwohl sie selbst sehnsüchtig darauf warten, auch mal selbst beschützt und versorgt zu werden, verprellen aber jeden, der ihnen das geben könnte. Schließlich sind sie darauf gepolt, ihre Liebsten wie ein hilfloses "Baby” zu behandeln. In Liebesbeziehungen oder in der Ehe spielen sie dann den Archetypen der Mutter weiter.

Das einzig gute daran ist, dass viele von diesen “Amazonen” dazu neigen, es in Führungspositionen zu schaffen, hohe berufliche Ziele verfolgen und sich durch besondere Leistungen auszuzeichnen.

Sie werden als motiviert, engagiert, ehrgeizig, unabhängig und diszipliniert gesehen. Natürlich führen diese Ambitionen einerseits zu beruflichem Erfolg oder gar zu einem eigenen, erfolgreichen Business oder zu einer akademischen Karriere, aber auch zu Burnout, Schwierigkeiten in der Work-Life-Balance und Depressionen.

Parentifizierung und die Anerkennung, die nie kommt

“Eldest Daughter Syndrome” ist geprägt von Erschöpfung, Frust und von einem unersättlichen Ungerechtigkeitsempfinden. Denn egal wie gut, erfolgreich und perfekt die Tochter ist, bei den Eltern kann sie einfach nie so punkten und die Anerkennung bekommen, die sie sich sehnsüchtig wünscht.

Vor allem wenn sie zusehen müssen, dass die Eltern die Geschwistern sanfter, verständnisvoller und einfach allgemein ganz anders erziehen, als sie selbst erzogen wurden, ist dieses Ungerechtigkeitsempfinden nur verständlich.

Obwohl die erstgeborenen, ältesten Töchter als Ersatz-Mutter oder Ersatz-Vater oder beides dienen, also parentifizierte Kinder sind, werden ihre Bemühungen und Opfer nicht als solche anerkannt oder wahrgenommen. Es schein von Anfang in dieser Familie die Tochter die elterlichen Pflichten zum Großteil zu tragen, ein Rollentausch, ohne sich dafür jemals freiwillig gemeldet zu haben. Diese Zwangsjacke wird ihr von den unerfahrenen Eltern, die womöglich selbst mit verschiedenen Problemen privat wie beruflich zu kämpfen haben, auferlegt.

Wenn es um sie geht, ist jede Pflicht und Aufgabe “normal” und “selbstverständlich”, extra Lob und Anerkennung scheint nicht notwendig zu sein. Vor allem wenn die eigene Mutter oder auch noch die Großmutter selbst erstgeborene, älteste Töchter waren, geben sie diese Bürde an die Töchter weiter und wiederholen unbewusst genauso wie die eigenen Mütter dieselben Muster.

Für die betroffenen Töchter heißt es dann später im Leben unbedingt Therapie in Anspruch zu nehmen und diese Wunden und Vernachlässigung aus der Kindheit zu verarbeiten, um das innere Kind zu heilen und emotionalen Halt zu finden. Das ist wichtig, um endlich lernen zu können, Grenzen zu setzen, Selbstfürsorge zu praktizieren, anfangen für sich zu leben und, was am wichtigsten ist: sich selbst zu lieben.

Besondere karmische Rolle

Erstgeborene, parentifizierte Töchter mögen viel Rage, Frust und Verletzungen in sich tragen, aber sie sind oftmals gleichzeitig die empathischsten, geduldigsten, selbstlosesten und liebevollsten Mitglieder ihrer Familie.

Sie tragen sogar so viel Liebe in sich, wo sie oftmals nicht wissen, wohin damit. Daher träumen sie oft von der perfekten Partnerschaft oder von der eigenen Familie, die ganz anders aussehen soll und wo sie alle Emotionen und ihre gesamte Liebe ausleben wollen, anders als das, wa sie erlebt haben.

Und manche Frauen entscheiden sich dazu, keine Kinder zu bekommen, weil sie bereits als Kind die Mutterrolle zur Genüge ausgekostet haben oder können keine langfristigen Beziehungen oder Freundschaften pflegen, weil das Bedürfnis nach Ruhe und Self-Care so groß ist, dass sie keine Lust mehr auf weitere Kompromisse im Leben haben.

Karmisch gesehen spielt die Reihenfolge der Geburt unter Geschwistern eine sehr wichtige Rolle dabei, welche Aufgabe sie in dieser Familie und in ihrer Inkarnation zu erfüllen haben.

Die schlechte Nachricht zuerst: Die Erstgeborenen, vor allem Töchter, bekommen die volle Ladung vom Familienkarma ab. Daher spüren sie auch die Bürde der Familie am intensivsten und werden damit groß. Ob sie das Familienkarma im eigenen Namen als große seelische Evolutionsaufgabe oder aufgrund der karmischen Vorbelastung der Eltern, im Namen der Eltern tragen, ist im Karma Horoskop ersichtlich. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb sie diese Hauptrolle in der Familie übertragen bekommen.

Die gute Nachricht ist: Du bist die Auserwählte in der Familie, die sich als Cycle Breakerin von den karmischen Verstrickungen der Ahnenlinie und den Familienmitgliedern endgültig emanzipieren kann, sofern du dich und deine Seelenmission verstehst.

Du bist nicht nur als Katalysator für deine Familie geboren, sondern auch für deine Umgebung, für die Welt. Wie sonst können so viele älteste Töchter Höchstleistungen erbringen und vor allem beruflich so weit kommen? Das ist eine Teilaufgabe ihrer karmischen Mission.

CYCLE BREAKERINNEN BUNDLE

Es wird Zeit, dass du deine Rolle als Frau und besonders als Tochter, die in deiner Familie aus der Reihe tanzt, verstehst und das Vertrauen, die Selbstliebe und ein federleichtes Gewissen im Leben erlangst, die dir lange verwehrt blieben!

Es ist an der Zeit zu verstehen, dass alles, was du bisher erlebt hast, hat einen wichtigen Grund und Sinn für dich hatte. Nichts war umsonst!

👉 ICH BIN BEREIT! 👈

“Late Bloomers” und “Benjamin Button Effekt”

Was ich während meiner zahlreichen Karma Sessions beobachtet habe, wenn ich Frauen begegnet bin, die genau diesen Eldest Daughter Syndrome hatten, war immer recht interessant zu beobachten, zumal das auch auf mich selbst zutrifft. Es ist zwar nicht bei jedem so, aber viele der Frauen, von denen man normalerweise annehmen würde, dass sie aufgrund dieser Überstrapazen und dem verfrühten Reifeprozess in der Kindheit schneller altern sollten, sehe ich noch ein anderes Phänomen.

Viele sehen für ihr Alter und dafür, was sie durchgemacht haben noch relativ frisch und jung aus. Manchmal sogar jünger als ihre Geschwister, mit denen sie auch einen großen Altersunterschied haben. Das scheint das Geschenk, ein Bonus vom Leben zu sein, die sie als Teilkompensation erhalten. Wer sich von dieser Aufopferungs-Spirale zumindest teilweise befreit, holt als erstes auch gerne diese verpasste, übersprungene Kindheit und Jugend nach.

Hobbies, Spielsachen, Reiseziele oder andere Wünsche, die diesen Frauen nicht erfüllt wurden, erfüllen sie sich selbst nur zu gerne, egal wie kindisch oder kitschig das sein mögen.

Sie sind Spätzünder, also Late Bloomers in dieser Hinsicht. Das ist wie der Benjamin Button Effekt, je älter sie werden, desto jugendlicher verhalten sie sich und altern auch nicht so schnell. Manche erleben erst nach ihren 30ern oder nach ihrer eigenen, ersten Wohnung ein wahres Glow-Up.

Das finde ich wunderschön ❤️ Und wenn das nicht als Bonus mitgegeben wurde, dann sollte jede älteste Tochter sich das selbst mit ganz viel Self-Care und Selbstliebe gönnen.

Falls du so eine Lady bist, dann steht dir das auf jeden Fall zu! ⭐️

Deine Merve(llous) 🌹